Wikinger

Die 20 bedeutendsten Wikinger-Dörfer und Städte [& warum Kattegat nicht dazugehört]

Wikinger Dörfer Beispiel

Willkommen in der faszinierenden Welt der Wikinger, einem mutigen und abenteuerlustigen Seefahrervolk, das vor über tausend Jahren die Gewässer des Nordatlantiks beherrschte.

In dieser Ära, in der die Tapferkeit auf dem Schlachtfeld ebenso geschätzt wurde wie die Fähigkeit, ferne Länder zu erkunden und zu besiedeln, etablierten die Wikinger zahlreiche Siedlungen in ganz Europa und darüber hinaus.

Von den eisigen Ufern Grönlands bis zu den fruchtbaren Ebenen der Ukraine, von den windgepeitschten Küsten Irlands bis zu den geschäftigen Märkten des östlichen Skandinaviens – die Wikinger waren überall.

In diesem Beitrag werden wir eine faszinierende Reise durch die Zeit unternehmen und die 20 berühmtesten Dörfer und Städte der Wikinger erkunden.

Jede dieser Siedlungen erzählt ihre eigene einzigartige Geschichte und gibt uns Einblicke in das tägliche Leben, die Kultur, den Handel und die Seefahrt der Wikinger.

Wir werden Städte entdecken, die als pulsierende Handelszentren dienten, Orte, die berühmte Wikinger-Helden und -Könige beherbergten, und Dörfer, die in Legenden und Mythen eingehüllt sind.

Schenk dir einen Met ein und entdecke die faszinierenden Geschichten, die in den alten Wikingerstädten und -dörfern versteckt liegen.

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Was kennzeichnete Wikinger-Dörfer?

Wikinger-Dörfer unterschieden sich in einigen wichtigen Punkten von anderen Dörfern und Städten ihrer Zeit. Das sind ihre wichtigsten Merkmale:

  1. Lage: Die meisten Wikinger-Dörfer waren strategisch in der Nähe von Wasserstraßen oder Meeresküsten gelegen. Dies erleichterte den Handel, die Fischerei und die Seefahrt, die wesentliche Bestandteile des Wikingerlebens waren.
  2. Bauweise: Die Gebäude in Wikinger-Dörfern waren typischerweise aus Holz, Torf und anderen lokalen Materialien errichtet. Langhäuser, mit einem langgestreckten Grundriss und einem steilen Dach, waren charakteristisch für diese Zeit.
  3. Wirtschaft: Die Wirtschaft eines Wikinger-Dorfes basierte auf Landwirtschaft, Fischerei, Handwerk und Handel. Die Bewohner betrieben oft eine Mischung aus Ackerbau und Viehzucht, wobei Schafe, Schweine und Rinder gehalten wurden.
  4. Sozialstruktur: Wikinger-Dörfer hatten eine klar definierte soziale Hierarchie mit einem lokalen Häuptling oder einem adligen Herrscher an der Spitze. Freie Männer und Frauen, Sklaven und Knechte bildeten weitere Stufen der sozialen Struktur.
  5. Kultur und Religion: In vielen Dörfern gab es einen Hain oder einen heiligen Ort, der den nordischen Göttern gewidmet war. Die Wikinger praktizierten eine polytheistische Religion, und ihre Mythen und Legenden beeinflussten viele Aspekte des täglichen Lebens.
  6. Handel: Obwohl viele Wikinger-Dörfer in erster Linie auf Selbstversorgung ausgerichtet waren, gab es auch Handel mit benachbarten Dörfern und weiter entfernten Gebieten. Wikinger-Handwerker waren für ihre Fähigkeiten in Metallverarbeitung, Schmuckherstellung, Weberei und Töpferei bekannt.
  7. Verteidigung: Einige Wikinger-Dörfer hatten defensive Strukturen wie Palisaden oder Erdwälle. Die Bedrohung durch rivalisierende Clans oder fremde Eindringlinge machte solche Verteidigungsanlagen notwendig.
  8. Gemeinschaftsleben: Die Gemeinschaft spielte im Wikinger-Dorfleben eine zentrale Rolle. Die Bewohner arbeiteten zusammen bei der Jagd, Fischerei, beim Bau von Gebäuden und Schiffen, und sie feierten gemeinsam Feste zu Ehren der Götter.

Ein Wikinger-Dorf war also eine gut organisierte, in vielerlei Hinsicht selbstversorgende Gemeinschaft, die eng mit der umgebenden Landschaft, den Meereswegen und der reichen kulturellen Tradition der Wikingerzeit verbunden war. Ihre Bewohner waren Bauern, Fischer, Handwerker, Krieger und Händler, die in einer Welt lebten, die von den Naturgewalten, ihren Göttern und ihren eigenen Entdeckungsfahrten geprägt war.

20 bedeutende Wikinger-Dörfer und Städte

In der folgenden Liste findest du die bedeutendsten Wikinger-Dörfer und Städte, sortiert nach ihrem Gründungsdatum. Aufgrund der spärlichen Datenlage können einige Gründungsjahre zwar nur grob geschätzt werden, aber die angegebenen Daten geben dir zumindest eine grobe Einschätzung des Alters der angegebenen Orte. Und nun viel Spaß auf deiner Reise durch die Wikinger-Dörfer!

Ribe, Dänemark (ca. 700 n.Chr.)

Ribe

Ribe wurde ungefähr im Jahr 700 n.Chr. gegründet und gilt als die älteste noch existierende Stadt des Dänemarks. Während der Wikingerzeit spielte Ribe eine herausragende Rolle als bedeutendes Handelszentrum und diente als Knotenpunkt für den Austausch von Waren und Ideen.

Viele archäologische Funde, darunter auch Wikinger-Schmuck und -Münzen, bezeugen seine reiche Vergangenheit und die weitreichenden Handelsverbindungen. Die Lage von Ribe am Fluss Ribe Å machte es zu einem idealen Ort für den Seehandel und erlaubte es der Stadt, mit anderen Teilen Skandinaviens und sogar mit Regionen jenseits dieser Grenzen zu interagieren.

Staraya Ladoga, Russland (ca. 753 n.Chr.)

Staraya Ladoga

Staraya Ladoga, gegründet um 753 n.Chr., wird oft als die älteste Stadt Russlands bezeichnet. In der Wikingerzeit war sie ein bedeutsames Handelszentrum und lag strategisch an der berühmten Handelsroute von den Warägern zu den Griechen, die Skandinavien mit Byzanz und dem Orient verband. Die Stadt, die in einer Zeit der intensiven Handelsaktivität entstand, war eine wichtige Brücke zwischen Ost und West.

Die reiche Geschichte von Staraya Ladoga spiegelt sich in den zahlreichen archäologischen Funden wider, die die starke Präsenz der Wikinger in dieser Region belegen. Diese Funde, darunter Waffen, Schmuck und Alltagsgegenstände, zeugen von den weitreichenden Handelsverbindungen und dem kulturellen Austausch zwischen den skandinavischen Wikingern und den slawischen und finno-ugrischen Völkern. Ihre vielfältige Kultur und Geschichte machen Staraya Ladoga zu einem bedeutsamen Ort in der Wikingerzeit.

Birka, Schweden (ca. 750-800 n.Chr.)

Birka

Birka, gelegen auf der Insel Björkö im Mälarsee, wurde um 750-800 n.Chr. gegründet und war während der Wikingerzeit ein bedeutendes Handelszentrum in Skandinavien. Durch ihre geographische Lage, in der Nähe der skandinavischen Hauptwasserwege und mit leichtem Zugang zur Ostsee, war Birka perfekt positioniert, um Handel zwischen verschiedenen Teilen der Wikingerwelt und darüber hinaus zu ermöglichen.

Die archäologische Stätte Birka ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe und enthält zahlreiche Grabhügel und andere Überreste, die von der umfangreichen Handelstätigkeit und der kulturellen Vitalität der Stadt in der Wikingerzeit zeugen. Artefakte, die in Birka gefunden wurden, umfassen eine breite Palette von Importen aus Orten wie England, Irland, und sogar dem byzantinischen Reich, was die weitreichenden Handelsbeziehungen der Wikinger deutlich unterstreicht. Die Stadt diente nicht nur als bedeutender Handelsknotenpunkt, sondern auch als strategischer Militärstützpunkt, der die Sicherheit und Prosperität der Region sicherte.

Kaupang, Norwegen (ca. 800 n.Chr.)

Kaupang

Kaupang, in Norwegen um 800 n.Chr. gegründet, war eines der frühesten urbanen Zentren in Skandinavien und spielte während der Wikingerzeit eine zentrale Rolle als Handelsplatz. Die Stadt befand sich strategisch günstig an der südlichen Küste Norwegens und diente als wichtiger Knotenpunkt für den Austausch von Waren und die Interaktion zwischen skandinavischen und internationalen Händlern.

Archäologische Funde in Kaupang, darunter Münzen, Schmuck und Haushaltsgegenstände, deuten auf weitreichende Handelsverbindungen hin, die bis ins arabische Kalifat und das byzantinische Reich reichen. Diese reiche Vielfalt an Artefakten spiegelt die Bedeutung von Kaupang als zentrales Handelszentrum und kulturellen Melting Pot wider. Kaupang, dessen Name im Altnordischen “Marktplatz” oder “Handelsstadt” bedeutet, unterstreicht die vitale wirtschaftliche Rolle, die diese Wikingersiedlung einnahm.

Hedeby (Haithabu), Deutschland (ca. 800 n.Chr.)

Hedeby (Haithabu)

Hedeby (Heute Haithabu genannt), gegründet um 800 n.Chr., war eine der größten und wichtigsten Wikingersiedlungen. Obwohl sie heute in Deutschland liegt, war sie während der Wikingerzeit ein wesentlicher Teil des dänischen Königreichs. Hedeby lag strategisch günstig an der schmalen Landenge zwischen der Nord- und Ostsee, was die Stadt zu einem bedeutenden Handelsknotenpunkt machte und den Zugang zu unterschiedlichen Handelsnetzwerken ermöglichte.

Archäologische Ausgrabungen in Hedeby haben eine beeindruckende Vielfalt an Artefakten hervorgebracht, die von Waren aus ganz Europa und darüber hinaus, darunter Münzen, Schmuck, Waffen und Alltagsgegenstände, zeugen. Diese Funde belegen die wichtige Rolle der Stadt als Handelszentrum und Treffpunkt verschiedener Kulturen. Darüber hinaus sind die gut erhaltenen Überreste von Gebäuden, Straßen und Hafenanlagen ein eindrucksvoller Beweis für das städtische Leben und die fortgeschrittenen technischen Fähigkeiten der Wikingerzeit. Hedeby war nicht nur ein geschäftiges Handelszentrum, sondern auch ein bedeutender Ort für die Herstellung von Waren, insbesondere von Schmuck und Glasprodukten.

Übrigens: Haithabu ist heute die Heimat des berühmten Wikinger Met.

Aarhus, Dänemark (ca. 800 n.Chr.)

Aarhus

Aarhus, gegründet um das Jahr 800 n.Chr., ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte Dänemarks und spielte eine wichtige Rolle während der Wikingerzeit. Die Stadt, die auf der Halbinsel Jütland liegt, war durch ihre günstige Lage am Fluss Aarhus Å ein wichtiger Ort für den Handel und die Seefahrt, was Aarhus zu einem wichtigen Knotenpunkt in der Wikingerzeit machte.

Archäologische Funde und schriftliche Quellen deuten darauf hin, dass Aarhus in dieser Epoche ein lebhaftes Zentrum mit Handwerkern, Händlern und Seeleuten war. Darüber hinaus war die Stadt auch ein Ort religiöser Aktivitäten, was durch den Fund einer großen heidnischen Begräbnisstätte belegt wird. Heute ist Aarhus die zweitgrößte Stadt Dänemarks und hat ihre historischen Wurzeln in der Wikingerzeit nicht vergessen: Das Moesgaard Museum ist ein bedeutendes Zentrum für die Präsentation der Wikingerkultur und -geschichte.

Dublin, Irland (841 n.Chr.)

Dublin

Die Gründung von Dublin wird oft auf das Jahr 841 n.Chr. datiert, als Wikinger eine dauerhafte Siedlung an dieser Stelle errichteten. Vor ihrer Ankunft gab es wahrscheinlich bereits eine kleinere gälische Siedlung, aber es waren die Wikinger, die Dublin zu einem blühenden Handelszentrum ausbauten. Die strategisch günstige Lage von Dublin an der Mündung des Flusses Liffey machte es zu einem perfekten Ort für den Handel und die Seefahrt, und die Stadt wurde zu einem bedeutenden Zentrum des Wikingerreiches auf den britischen Inseln.

Dublin war nicht nur ein wichtiger Handelsplatz, sondern auch eine bedeutende Basis für Wikinger-Expeditionen und -Überfälle in andere Teile Irlands und Britanniens. Trotz wiederholter Angriffe von irischen Königen behaupteten die Wikinger ihre Kontrolle über Dublin für mehr als drei Jahrhunderte, bevor die Stadt schließlich von den Normannen erobert wurde. Heute sind die Wikingerwurzeln Dublins noch immer sichtbar, insbesondere im Nationalmuseum von Irland und im Dublinia Museum, die beide beeindruckende Sammlungen von Wikingerartefakten beherbergen.

Waterford, Irland (853 n.Chr.)

Waterford

Waterford, gegründet im Jahr 853 n.Chr. von den Wikingern, ist die älteste Stadt Irlands. Durch die Errichtung einer Befestigungsanlage an einer günstigen Position am Fluss Suir konnten die Wikinger die Kontrolle über den Seeverkehr in der Region übernehmen und einen bedeutenden Handelsstützpunkt etablieren. Waterford diente auch als Ausgangspunkt für Wikingerüberfälle und -expeditionen in andere Teile Irlands und Großbritanniens.

Die Stadt behielt ihre Bedeutung auch nach der normannischen Eroberung Irlands bei und wurde zum Zentrum des neuen anglo-normannischen Herrschaftsbereichs. Heute erinnert das Waterford Viking Triangle, ein kultureller und historischer Bezirk der Stadt, an die Wikingerzeit. Eines der Highlights dieses Bezirks ist das Reginald’s Tower Museum, das in der ältesten städtischen Struktur Irlands untergebracht ist und eine umfangreiche Sammlung von Wikingerartefakten ausstellt. Die reiche und vielfältige Geschichte Waterfords ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Auswirkungen der Wikinger auf die irische Kultur und Geschichte.

Jorvik (York), England (866 n.Chr.)

Jorvik (York)

Die Stadt York, bekannt als Jorvik während der Wikingerherrschaft, wurde 866 n.Chr. von einer großen Wikingerarmee erobert und etablierte sich schnell als eines der wichtigsten Zentren der Wikinger in England. Mit seiner strategischen Lage am Zusammenfluss der Flüsse Ouse und Foss war Jorvik ein idealer Ort für Handel, Herstellung und Verteidigung. Die Wikinger verwandelten die Stadt in ein florierendes Handelszentrum, das Waren und Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus anzog.

Heute wird die Wikingerzeit in York durch das Jorvik Viking Centre lebendig gehalten, ein Museum, das eine lebendige und detailgetreue Nachbildung des wikingischen Jorvik bietet, basierend auf den archäologischen Funden, die während der Coppergate-Ausgrabungen in den 1970er und 1980er Jahren entdeckt wurden. Die Ausstellung zeigt, dass die Wikinger weit mehr als nur Krieger und Räuber waren, sondern auch geschickte Handwerker, Händler und Stadtbauer. Die umfangreichen archäologischen Funde, die in York gemacht wurden, zeugen von der reichen und vielfältigen Kultur der Wikinger, die die Stadt und ihre Geschichte maßgeblich geprägt haben.

Rouen, Frankreich (911 n.Chr.)

Rouen

Rouen, gegründet im Jahr 911 n.Chr. nach dem Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte, markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Wikinger. Mit diesem Vertrag erkannte der französische König Charles der Einfältige offiziell die Kontrolle der Wikinger über die Region, die später als Normandie bekannt wurde, an. Rouen, an den Ufern der Seine gelegen, wurde die Hauptstadt dieses neuen Wikingerreiches, das von Rollo, dem ersten Herzog der Normandie, regiert wurde.

Rouen wuchs schnell zu einer der bedeutendsten Städte im nordwestlichen Europa heran und wurde zu einem bedeutenden Zentrum des Handels und der Kultur. Die Wikinger in Rouen und der Normandie vermischten sich allmählich mit der lokalen Bevölkerung und nahmen das Christentum an, was zu einer einzigartigen kulturellen Synthese führte. Ihre Nachkommen, die Normannen, spielten in den folgenden Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der europäischen Geschichte, einschließlich der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer im Jahr 1066. Heute erinnert die beeindruckende gotische Kathedrale von Rouen, eine der größten und schönsten in Frankreich, an das reiche historische Erbe der Stadt.

Nantes, Frankreich (9. Jahrhundert.)

Nantes

Nantes, heute eine bedeutende Stadt im Westen Frankreichs, hat ihre Ursprünge in der Zeit der Wikingerüberfälle im 9. Jahrhundert. Dank seiner strategisch günstigen Lage an der Mündung der Loire wurde Nantes zu einem wichtigen Ziel für die Wikinger, die die Stadt als Basis für ihre Raubzüge in den reichen Westen Frankreichs nutzten. Nach mehreren Angriffen und kurzzeitigen Besetzungen wurde Nantes schließlich dauerhaft von den Wikingern erobert und wurde zu einem bedeutenden Handels- und Militärstützpunkt.

Trotz ihrer oft gewaltsamen Konfrontationen mit den lokalen Machthabern hatten die Wikinger einen tiefgreifenden Einfluss auf Nantes und die umliegende Region. Sie förderten den Handel und die Urbanisierung und trugen zur Entstehung des Herzogtums Bretagne bei, das für mehrere Jahrhunderte eine wichtige Macht in Westfrankreich bleiben sollte. Heute ist Nantes eine blühende Metropole mit einem reichen kulturellen Erbe, das auch die Wikingerzeit einschließt. Die Stadt beherbergt das Nantes History Museum, das die Geschichte der Stadt von der Antike bis zur Gegenwart nachzeichnet, einschließlich der turbulenten Ära der Wikingerüberfälle.

Roskilde, Dänemark (10. Jahrhundert.)

Roskilde

Die Stadt Roskilde, gegründet im 10. Jahrhundert, war eine der wichtigsten Siedlungen der Wikinger in Dänemark und diente als Königsresidenz. Sie liegt an einem Fjord, der ein sicherer Hafen für Schiffe bot und so einen aktiven Handel begünstigte. Unter König Harald Blauzahn, der das Christentum in Dänemark einführte, gewann Roskilde an Bedeutung und wurde zur ersten Bischofsstadt des Landes.

Roskilde ist besonders bekannt für die Roskilde-Kathedrale, die im 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde und in der viele dänische Monarchen begraben sind. Doch die Stadt ist auch ein Fenster in die Wikingerzeit: Das Wikingerschiffsmuseum in Roskilde beherbergt fünf original Wikingerschiffe, die in der Nähe des Museums im Fjord gefunden wurden. Diese außergewöhnlichen Funde geben einen faszinierenden Einblick in die Schiffbaukunst und die Seefahrt der Wikingerzeit. Sie zeugen von der Bedeutung Roskildes als Seefahrts- und Handelszentrum während der Wikingerzeit und ihrer fortwährenden Rolle als kulturelles und spirituelles Zentrum in den folgenden Jahrhunderten.

Uppsala, Schweden (10. Jahrhundert.)

Uppsala

Die Stadt Uppsala, gegründet im 10. Jahrhundert, war ein bedeutendes religiöses, wirtschaftliches und politisches Zentrum in der Wikingerzeit. Uppsala war wahrscheinlich der Ort des berühmten Tempels von Uppsala, einer bedeutenden heidnischen Kultstätte, und des Thing von allen Schweden, einer wichtigen Versammlung in der schwedischen Geschichte.

Die religiöse Bedeutung von Uppsala dauerte auch nach der Christianisierung an, und die Stadt wurde zum Sitz eines Erzbischofs. Heute ist Uppsala bekannt für seine Universität, die älteste in Skandinavien, und seine beeindruckende Kathedrale, die größte in Skandinavien. Aber die Stadt hat auch ihr Wikingererbe bewahrt. Die Königshügel von Gamla Uppsala, nordöstlich der heutigen Stadt, sind Zeugnisse der frühen politischen und religiösen Bedeutung des Ortes. Hier liegen die legendären Könige von Schweden begraben. Das nahegelegene Gamla Uppsala Museum gibt einen spannenden Einblick in die Wikingerzeit und die Geschichte der Region.

Novgorod, Russland (10. Jahrhundert.)

Novgorod

Die Stadt Novgorod, gegründet im 10. Jahrhundert, ist eine der ältesten Städte Russlands und spielte eine wichtige Rolle in den frühen Handelsnetzwerken der Wikinger. Als Teil der Handelsroute von den Warägern zu den Griechen, die den Norden Europas mit dem Byzantinischen Reich verband, diente Novgorod als bedeutender Handelsposten und administrative Zentrum.

Novgorod war auch das Zentrum der slawischen Kultur und des orthodoxen Christentums in der Region. Hier wurde das erste russische Gesetzbuch, die “Russkaja Pravda”, geschrieben, und die Stadt galt als Wiege der russischen Kultur und Bildung. Heute beherbergt Novgorod eine beeindruckende Anzahl an historischen Denkmälern und Artefakten. Das Detinets von Novgorod, die alte Kremlfestung der Stadt, und die Sophienkathedrale, die älteste Kirche Russlands, zeugen von der reichen und komplexen Geschichte der Stadt. Doch trotz seiner slawischen und russischen Identität bleibt die vikingische Vergangenheit von Novgorod ein integraler Bestandteil seiner Geschichte, wie archäologische Funde und historische Aufzeichnungen belegen.

Kiew, Ukraine (Besiedelt seit der Antike, aber Wikinger-Einfluss ab dem 10. Jahrhundert.)

Kiew

Obwohl Kiew, die Hauptstadt der heutigen Ukraine, seit der Antike besiedelt war, begann ihre Beziehung zur Wikingerwelt im 10. Jahrhundert. Die Stadt war ein Schlüsselpunkt auf der Handelsroute von den Warägern* zu den Griechen, die das skandinavische Gebiet mit dem Byzantinischen Reich verband. Durch die Handelsbeziehungen und politischen Allianzen zwischen den lokalen slawischen Stämmen und den Warägern, einem Wikinger-Stamm, wurde Kiew zu einem mächtigen politischen Zentrum und entwickelte sich zur Hauptstadt des Kiewer Rus, eines frühen osteuropäischen Staates, der als Vorläufer des modernen Russlands, der Ukraine und Weißrusslands gilt.

Die Wikinger- oder Waräger-Elite spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Expansion des Kiewer Rus. Unter ihrer Führung wurde Kiew ein bedeutendes Zentrum für Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Heute ist Kiew eine dynamische europäische Hauptstadt, doch ihre Geschichte ist tief in der Wikingerzeit verwurzelt. Der Goldene Torbogen, eines der wenigen verbliebenen Stadttore, und die Sophienkathedrale, eine der ältesten Kirchen der Stadt, sind lebendige Zeugnisse dieser faszinierenden Epoche.

*Die Waräger waren skandinavische Wikinger, die im Frühmittelalter nach Osteuropa kamen und bedeutende Handelswege entlang der Flüsse von Nordosteuropa bis ins Byzantinische Reich etablierten, wobei sie eine Schlüsselrolle bei der Gründung und Führung des mittelalterlichen Staates Kiewer Rus spielten.

Trondheim, Norwegen (997 n.Chr.)

Trondheim

Die norwegische Stadt Trondheim, gegründet im Jahr 997 n.Chr. von König Olav Tryggvason, ist ein historisches Juwel der Wikingerzeit. Trondheim, ursprünglich als Nidaros bekannt, diente als Hauptstadt Norwegens während der Wikingerzeit und spielte eine entscheidende Rolle in der Christianisierung des Landes. Die Stadt wurde schnell zu einem wichtigen Handelszentrum, dank ihrer günstigen Lage am Trondheimsfjord und der Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen.

Trondheim ist bekannt für die beeindruckende Nidarosdomen, eine Kathedrale, die auf dem Grab von König Olav II. Haraldsson, später heiliggesprochen als Sankt Olav, errichtet wurde. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Christianisierung Norwegens und ist ein nationales Symbol. Trondheim ist auch die Heimat des Ringve Musikmuseums und des Trondelag Volksmuseums, das sich auf die Kultur und Geschichte der Region konzentriert. Trondheim behält seinen historischen Charme, während es gleichzeitig eine moderne und pulsierende Stadt ist. Seine tiefe Verbindung zur Wikingerzeit ist ein wesentlicher Teil seines reichen kulturellen Erbes.

Grönland (ca. 985-1000 n.Chr.)

Grönland

Grönland, entdeckt und besiedelt von den Wikingern um 985-1000 n.Chr. unter der Führung von Erik dem Roten, stellt eine der abgelegensten und herausforderndsten Kolonien im Wikingerreich dar. Die Wikinger etablierten dort zwei Hauptkolonien – die östliche und die westliche Siedlung – und nutzten das Land für Landwirtschaft und Jagd, trotz der extremen klimatischen Bedingungen.

Die Wikinger auf Grönland handelten hauptsächlich mit Walross-Elfenbein, das sie an ihre skandinavischen Heimatländer zurücklieferten. Sie etablierten auch eine bemerkenswerte kirchliche Struktur mit mindestens 14 Kirchen und einem Bischofssitz. Die Ruinen von Hvalsey Church, der besterhaltenen Wikingerkirche auf Grönland, und Brattahlíð, dem Hof von Erik dem Roten, erzählen die Geschichte dieser faszinierenden und entlegenen Wikingerkolonie. Trotz der rauen Umwelt und Abgeschiedenheit hat diese Wikingersiedlung für mehr als 400 Jahre überlebt und gibt Archäologen und Historikern wertvolle Einblicke in das Leben und die Anpassungsfähigkeit der Wikinger.

Island (Besiedelt um 874 n.Chr.)

Island

Island, das um das Jahr 874 n.Chr. von den Wikingern besiedelt wurde, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die weitreichende Entdecker- und Siedlungstätigkeit der Wikinger. Die ersten dauerhaften Siedler, angeführt von Ingólfr Arnarson, stammten hauptsächlich aus Norwegen, obwohl es auch eine bedeutende Gruppe von Siedlern aus den britischen Inseln gab. Diese Siedler errichteten Bauernhöfe über die gesamte bewohnbare Fläche der Insel und gründeten unabhängige und weitgehend isolierte Gemeinschaften.

Die isländischen Wikinger entwickelten ein einzigartiges politisches System, das auf einer Form der Selbstverwaltung basierte, bekannt als das Althing, eine der ältesten parlamentarischen Einrichtungen der Welt. Sie produzierten auch die berühmten Isländersagas, eine der wichtigsten Quellen für unser Wissen über die Wikingerkultur und -geschichte. Heute bietet Island viele faszinierende Stätten und Museen, die sich auf seine Wikinger-Vergangenheit konzentrieren, wie das Nationalmuseum in Reykjavik und das Saga-Museum in Borgarnes. Trotz seiner geographischen Isolation hat Island eine bemerkenswerte und nachhaltige Wikingerkultur und -geschichte bewahrt.

L’Anse aux Meadows, Kanada (ca. 1000 n.Chr.)

L'Anse aux Meadows

L’Anse aux Meadows, an der nördlichsten Spitze der Insel Neufundland in Kanada gelegen und um das Jahr 1000 n.Chr. von den Wikingern besiedelt, ist die einzige bestätigte Wikinger-Siedlung in Nordamerika. Die Entdeckung dieser Stätte in den 1960er Jahren durch den norwegischen Archäologen Helge Ingstad und seine Frau Anne Stine, eine Archäologin, bewies, dass die Wikinger lange vor Kolumbus Nordamerika erreicht hatten.

Die Siedlung diente wahrscheinlich als Ausgangsbasis für die Erkundung und Ausbeutung der Ressourcen in den umliegenden Gebieten und möglicherweise als Winterlager. Die archäologischen Funde umfassen Gebäudereste, wie Wohn- und Werkstattgebäude, und eine Reihe von Artefakten, darunter Werkzeuge und Waffen. Heute ist L’Anse aux Meadows eine UNESCO-Welterbestätte und bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Gebäudereste zu erkunden, rekonstruierte Gebäude auf der Basis von archäologischen Befunden zu besichtigen und mehr über die Wikinger und ihre transatlantischen Reisen zu erfahren. Es ist ein lebendiges Zeugnis für den außergewöhnlichen Seefahrtsgeist und die Abenteuerlust der Wikinger.

Vinland, Nordamerika (ca. 1000 n.Chr.)

Vinland

Vinland, benannt nach den Weinreben, die die Wikinger dort vorfanden, war das Gebiet in Nordamerika, das von den Wikingern um das Jahr 1000 n.Chr. entdeckt und kurzzeitig besiedelt wurde. Berichte über Vinland finden sich in den altnordischen Sagas, darunter die Saga von Erik dem Roten und die Saga der Grönländer, die es als ein fruchtbares Land voller natürlicher Ressourcen beschreiben.

Obwohl die genaue Lage von Vinland umstritten ist, nehmen einige Historiker an, dass es sich um das heutige Neufundland in Kanada handeln könnte, in Übereinstimmung mit den archäologischen Funden in L’Anse aux Meadows. Die Erzählungen über Vinland und die Entdeckung von L’Anse aux Meadows bestätigen, dass die Wikinger die ersten Europäer waren, die Nordamerika erreichten, mehrere Jahrhunderte vor der Entdeckungsreise von Christoph Kolumbus. Vinland repräsentiert die weitreichenden maritimen Unternehmungen der Wikinger und ihre Fähigkeit, in neuen und unbekannten Umgebungen zu überleben und zu gedeihen.

Welche Rolle spielte Kattegat für die Wikinger?

Kattegat

In der populären Fernsehserie “Vikings” ist Kattegat der Name einer fiktiven Stadt, die als Heimat der Hauptfiguren Ragnar, Lagertha & Co. dient. Obwohl die Serie viele historische Elemente und Charaktere beinhaltet, ist die Darstellung von Kattegat als Stadt eine künstlerische Freiheit der Schöpfer der Serie. In Wirklichkeit gab es keine bekannte Wikingerstadt mit diesem Namen. Tatsächlich ist das Kattegat ein großes Meerenge-Gebiet und kein spezifischer geografischer Ort. Daher ist die fiktive Stadt Kattegat aus der Serie “Vikings” nicht in unserer Liste der berühmten Wikingerstädte und -dörfer enthalten.

Die Nähe vieler wichtiger Wikingerstädte zum Kattegat könnte jedoch eine entscheidende Rolle für ihre Entwicklung und Expansion gespielt haben. Standorte wie Hedeby, Aarhus und sogar Roskilde profitierten alle von der Nähe zu den Handelsrouten und Ressourcen, die das Kattegat bot. Daher, obwohl es keine Stadt namens Kattegat in der Wikingerzeit gab, spielte das Kattegat eine wichtige Rolle in der Geschichte und Kultur der Wikinger.

Was war die bedeutendste Stadt der Wikinger?

Die Frage, welche Stadt die bedeutendste Wikingerstadt war, kann je nach Interpretation und historischen Quellen unterschiedlich beantwortet werden. Allerdings wird oft Hedeby (auch Haithabu genannt), gelegen im heutigen Deutschland nahe der dänischen Grenze, als eine der bedeutendsten Städte der Wikingerzeit genannt. Von dort stammt übrigens auch der berühmte Wikinger Met.

Hedeby wurde um das Jahr 800 n. Chr. gegründet und entwickelte sich schnell zu einer blühenden Handelsmetropole. Sie lag strategisch günstig an der schmalsten Stelle der jütischen Halbinsel, an der Kreuzung bedeutender Handelsrouten zwischen der Nord- und Ostsee. Diese Lage ermöglichte es den Bewohnern, Kontrolle über den Handel in der Region auszuüben und von den durchreisenden Händlern zu profitieren.

In ihrer Blütezeit im 10. Jahrhundert hatte Hedeby nach Schätzungen mehrere tausend Einwohner. Archäologische Ausgrabungen haben die Überreste von mehr als 300 Häusern aufgedeckt, die auf einer Fläche von etwa 24 Hektar verteilt sind, sowie Hinweise auf eine Vielzahl von Handwerken und umfangreiche Handelsaktivitäten. Es wurden Münzen und Handelswaren aus Orten so weit entfernt wie Arabien und Byzanz gefunden, was auf die weitreichenden Handelsverbindungen der Stadt hinweist.

Hedeby war auch für seine beeindruckende Befestigungsanlage bekannt, die “Danevirke”, die als Schutz vor Eindringlingen diente und die Macht und den Reichtum der Stadt demonstrierte.

Obwohl Hedeby im 11. Jahrhundert zerstört wurde, erinnern heute das Museum Haithabu und ein archäologischer Park an die herausragende Bedeutung dieser Wikingerstadt. All dies macht Hedeby zu einem starken Kandidaten für die bedeutendste und am dichtesten besiedelte Wikingerstadt.

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